Ist Single-Origin-Kaffee das einzig Wahre – Oder darfs auch ein Blend sein?

Single Origins und Blends

Der aktuelle Trend zeigt: Immer mehr Kaffees kommen aus einem spezifischen Anbaugebiet. Sie stehen für Sortenreinheit und heissen «Spezialitätenkaffee» oder «Single Origin». Viele Kaffee-Aficionados schwören darauf. Dennoch sind die gängigsten Kaffees eine Kombination verschiedener Sorten. Wir erklären, was es mit diesen Mischungen auf sich hat – und ob Sortenreinheit wirklich alles ist.

Kaffee wird mittlerweile gehandelt wie guter Wein. Kein Wunder: Er hat doppelt so viele Aromen im Gepäck wie sein beschwipsender Konkurrent. Kam es früher nur darauf an, ob der Kaffee zu 100 Prozent aus Arabica-Bohnen besteht, zählen heute ganz andere Faktoren. Zum Beispiel, woher er stammt, wie er aufbereitet wurde oder ob er UTZ-zertifiziert ist. Aber woran lässt sich ein hochwertiger Kaffee wirklich erkennen? Hat der Trend zur Sortenreinheit seine Berechtigung im Rennen um die Qualität?

Kaffee und sein Aromaprofil: Die sortenreine Qual der Wahle

Zur Begriffsklärung: Single Origin, auch sortenreiner Kaffee genannt, bezeichnet Kaffee, der aus einem bestimmten Anbauland, einer Kooperative oder sogar von einer einzelnen Farm stammt. Um diesen Titel tragen zu können, dürfen die Bohnen nicht mit denen anderer Regionen oder Kaffeeländer gemischt werden. Das Tolle daran: Jede dieser Sorten weist ein ganz spezifisches Geschmacksprofil mit bestimmten Aromen auf.

Und von denen gibt es viele. An die 800 verschiedene Aromen kann eine einzelne Bohne entwickeln. Die Skala reicht von zitrisch über beerig und floral bis zu nussig, schokoladig und caramelig – um nur einen groben Überblick zu geben. Wer gewillt ist, kann noch viel tiefer in das Thema eintauchen und sich über kurz oder lang Kaffeesommelier nennen.

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Wie schmeckt Äthiopien? Ein Single Origin kanns verraten

Um aus einem Single Origin seine spezifischen Charaktereigenschaften «unverfälscht» – weil nicht mit anderen Sorten gemischt – herauszukitzeln, werden die Bohnen in der Regel weniger stark geröstet als bei Blends. So reflektieren die sortenreinen Bohnen mit ihrem unverwechselbaren Aromaprofil das Land, aus dem sie stammen. Kenianische Sorten zeichnen sich durch helle, saftig-süssliche Aromen aus, indischer Kaffee durch Nuss- und Gewürznoten. Äthiopischer Kaffee hat oft florale und fruchtige Noten von Steinobst oder Beeren, während südamerikanische Kaffeebohnen wie beispielsweise solche aus Brasilien oder Kolumbien eher nussige und sogar schokoladige Aromen aufweisen.

Wir leben in einem Zeitalter, in dem Individualität ganz weit oben steht. Kein Wunder also, dass der Trend momentan in Richtung Single Origin geht – und viele nichts anderes mehr trinken wollen. Zu Unrecht, wie wir finden.

Nicht von Trends blenden, sondern den Blend für sich sprechen lassen

Denn auch Kaffeemischungen haben ihre Vorteile! Die sogenannten Blends bestehen typischerweise aus mindestens zwei verschiedenen Kaffeesorten, die aus unterschiedlichen Ländern und/oder Regionen stammen. Zusammengemischt wird dabei vor oder nach der Röstung. Die Stärke eines Blends liegt in der kreativen Freiheit, die das Kombinieren verschiedener Bohnen mit sich bringt.

Einen Blend zu kreieren, hat etwas vom Job eines Dirigenten: Auf die richtige Komposition kommt es an. So gilt es, Kaffeesorten zu finden, die sich durch ihre spezifischen Eigenschaften und Geschmacksprofile gegenseitig zu einem ausgewogenen Ganzen vereinen. Das Ergebnis? Das ist so unterschiedlich wie sein Erzeuger. Aber immer ausgewogen, komplex und mit einem abgerundeten Geschmacksprofil. Deshalb sind die genauen Verhältnisse wohlbehütete Geheimnisse der Industrie – in etwa zu vergleichen mit der Coca-Cola-Formel.

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Kaffeemischungen machen jedes Jahr zum echten Balanceakt

Kaffee ist ein Naturprodukt, das sich aufgrund klimatischer oder anderer ökologischer Schwankungen qualitativ wie quantitativ verändern kann. Das Ziel eines Blends ist es deshalb auch, dem Kaffeekonsumenten ein eindeutiges und konsistentes Geschmacksprofil zu bieten, dem diese Schwankungen möglichst nicht anzumerken sind. Um das zu erreichen, führen unsere Café Royal Experten regelmässig Cuppings durch, bei denen das Geschmacksprofil genauestens analysiert wird. Ein echter Balanceakt! Im Gegensatz zum Single Origin ist konsistenter Geschmack beim Blend aber möglich. Der Single Origin kann sich je nach Ernte von Jahr zu Jahr leicht unterscheiden, und ein geschmackliches Nachjustieren ist nur schwer möglich.

Unser Fazit? Beide haben ihre Stärken – der Single Origin wie auch der Blend. Es kommt eben ganz auf den individuellen Geschmack an. Gut angebaut, aufbereitet und geröstet, haben beide Kaffeevarianten ihren eigenen Reiz, weshalb wir bei Café Royal weder auf die eine noch auf die andere verzichten möchten.

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