EINE GENIALE IDEE FÜR UNSERE KAFFEEBAUERN.
Vielleicht kennst du diese Situation, vielleicht hast du sie selber sogar auch schon so oft wie wir mitangehört: Man könnte doch mal. Man müsste doch eigentlich. Es wäre doch sooo gut, wenn. Oh ja, in der Theorie sind viele ziemlich brilliant. Doch genau darum geht’s: Praktische, direkte, nachhaltige Wirkung im Ursprung schaffen. Grossartigerweise sehen wir immer wieder, dass wir mit unseren Projekten vor Ort etwas Wertvolles bewirken. Was genau diese geniale Idee für unsere Kaffeebauern ist, erzählen wir dir hier.
Wusstest du schon, dass die Kaffeeernte in Honduras Ende Oktober beginnt und Ende Februar endet? Nur während dieser Monate können die Kaffeebauern ihr Einkommen aus dem Kaffeeanbau erwirtschaften. In der Off-Season müssen sie von ihrem Ersparten leben. Die Kaffeeplantagen unterhalten. Und und und. Logisch, dass es hinten und vorne nicht reicht. Viele Kaffeepflücker suchten sich andere Tätigkeiten, doch die Arbeitssuche ist immer schwierig gewesen. Der einzige Ausweg war bisher leider aus diesem Grund oft die Abwanderung in grössere Städte – oder komplett ins Ausland. Denn, klar: Auch nach der Kaffeeernte willst du Geld verdienen und deine Familie ernähren.
Ihre Situation brachte uns auf die Idee für dieses Impact-Projekt.
Unser Wunsch: Wir wollen den Bauern eine Alternative bieten. Also überlegten wir gemeinsam mit den lokalen Agronomen, allen voran dem grossartigen Kevin Flores, welche landwirtschaftlichen Produkte einen guten Absatzmarkt vorweisen und in der Region gut gedeihen würden. Es wurden also Nelkenpfeffer und Kardamom! Obwohl diese Kombi für unsere europäischen Ohren erstmal irgendwie witzig klingt, ist sie gar nicht so abwegig: Denn beide Pflanzen lassen sich richtig gut mit dem Kaffeeanbau kombinieren. Und: Andere Bauern pflanzten hier beides bereits an. Zusammen besuchten wir sie und fanden im Gespräch heraus, dass sie mit den Produkten und den Chancen auf dem Markt super zufrieden waren.
Nicht schlecht, dachten wir. Doch dann kam’s noch besser.
Wir wollten den Kaffeebauern möglichst einfache Anbau- und Verarbeitungsstrukturen bieten. Als sich herausstellte, dass wir unsere in der Off-Season quasi arbeitslos herumstehenden Trockner, die wir für den fermentierten Kaffee gekauft hatten, dann auch für die Trocknung von Kardamom und Nelkenpfeffer nutzen könnten, war klar: das ist doch perfekt!
Beide Gewürze wachsen gut auf den Böden und die Erntezeit passt: nach der Kaffeeernte. In einem ersten Schritt testeten wir mit einigen Kaffeebauern Anbaubedingungen und Marktverhältnisse: Oscar Madrid, Doris Paz, Eriks Madrid und Walter Torres waren die ersten, die das Projekt Nelkenpfeffer wagten – diesen Familien finanzierten wir den Anbau bis zur ersten Ernte. Allen, die sich jetzt auch entschliessen, auf die zusätzliche Einkommensquelle zu setzen, stellen wir Pflanzen, die weiteren agronomischen Inputs und die wirklich wichtige, regelmässige Beratung und fachgerechte Unterstützung durch den Agronomen Kevin zur Seite. Die Arbeitskraft stellen die Bauern.
Unser Impact: Die Leute denken um!
Neun Familien bauten in unserem 2019 gestarteten Pilotprojekt 5,5 ha Kardamom und vier Familien 3 ha Nelkenpfeffer an. Alles ist gut angewachsen, unsere Kaffeebauern sind in heller Vorfreude, denn aktuell sind die Preise für beides sehr hoch. Erste Ernten sind für 2021 vorgesehen – superspannend! 12 weitere Kaffeebauern werden auch mit Nelkenpfeffer starten; fünf weitere mit dem Anbau von Kardamom. Wir möchten möglichst viele Bauern mit einbeziehen und so ihr Einkommen erhöhen. Durch diese geniale Idee für unsere Kaffeebauern erhöhen wir ihr Einkommen. Und zusammen mit den anderen Community-Projekten ihre Lebensbedingungen. Ein weiterer Impact wäre die Verminderung der Landflucht: Denn nur, wenn sich die Landwirtschaft langfristig lohnt, ist es auch für die nächste Generation interessant, hier zu bleiben und weiterhin Kaffee anzubauen. Die Bauern aus diesem Projekt sind stolz und total enthusiastisch. So kann und soll es weitergehen! Wir jedenfalls tun alles dafür. PS: Kevin hatte gerade schon eine neue Idee: Limetten!