Tee war gestern – Warum Indien zu den spannendsten Kaffeeländern der Welt gehört

Kaffeeland Indien

Indien? Klingt nach Yoga, Gewürzen – und Chai-Tee. Aber Kaffee? Der passt nicht wirklich ins Bild. Doch Tatsache ist, dass Indien längst zu den Top-Kaffee-Exporteuren zählt. Warum der indische Kaffee zu den spannendsten der Welt gehört und selbst die Einwohner Indiens immer öfter zum Kaffeebecher statt zur Teetasse greifen.

Abgesehen von einigen anderen asiatischen Ländern gibt es wohl kaum eine Region, die mehr mit Tee in Verbindung gebracht wird als Indien. Das hat durchaus seine Berechtigung! Zwar wurden schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts unter britischer Kolonialherrschaft systematisch Kaffeeplantagen angelegt, doch das stieß bei den Indern auf taube Ohren. Die starke Nachfrage nach Tee war einfach zu groß – und die »braune Plörre« ein seltsamer Exot im bunten Land.

Qualitätsbohne mit Charakter

Ein echter Durchbruch für den Kaffee in Indien war die Gründung der indischen Kaffeebehörde in den 1940er-Jahren. Die innovative Gesellschaft ist bis heute an der Erforschung neuer Technologien in den Bereichen Anbau, Ernte und Aufbereitung beteiligt, was den Kaffeebauern enorm zugutekommt. Dank der stetigen Weiterentwicklung hat sich Indien zu einem der wichtigsten Rohkaffeelieferanten der Welt gemausert. Mittlerweile glänzt der Kaffee des Landes mit hoher Qualität und einer komplexen, regionalen Vielfalt im Geschmack.

Weil das so ist, zählt Indien für Café Royal ebenfalls zu den wichtigsten Kaffeeursprungsländern. Und wir setzen ihn vielfältig ein, zum Beispiel in unserem Single Origin Kaffee. Hier kommen die lokalen Eigenheiten besonders schön zur Geltung. Aber auch in unseren Blends wird er zu einer aufregenden Ergänzung. Typische Eigenschaften des indischen Kaffees sind ein kräftiger Körper, eine cremige Textur und wenig Säure.

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Wenn Inder den Filterkaffee neu erfinden

Dass der indische Kaffee in der Welt gut ankommt, haben wir inzwischen verstanden. Wie sieht es aber bei den Indern selbst aus? Die haben der Teetradition zum Trotz eine richtige Kaffeekultur entwickelt. So wurden in den urbanen Zentren in den letzten Jahren und Jahrzehnten zahlreiche Kaffeehäuser eröffnet. Pro Jahr werden rund zwei Millionen Säcke Kaffee im Eigenbedarf konsumiert – Tendenz steigend. Der traditionelle Filterkaffee ist eine lokale Spezialität und klingt für westliche Verhältnisse ein wenig gewöhnungsbedürftig: Er wird aus drei Teilen Kaffee und einem Teil Chicorée aufgebrüht. Ja, dem Gemüse.

Geh doch hin, wo der Pfeffer wächst – Gerne!

Gut die Hälfte des indischen Kaffees wächst in Südindien. Traditionelle Anbaugebiete sind die Staaten Karnataka, Kerala und Tamil Nadu. Aber auch die Ostküste gehört mit Andhra Pradesh und Odisha zu den Spitzenreitern im Kaffeeanbau. Ihre klaren Vorteile: das gemäßigte Klima und der Monsun. Letzterer sorgt für eine ausreichende Wasserversorgung. Eine weitere Besonderheit sind die sogenannten Agroforstsysteme. Hier wird der Kaffee unter Schattenbäumen angebaut, welche die sensiblen Pflanzen zum einen während starker Regenfälle vor Bodenerosion schützen und zum anderen vielen Arten einen Lebensraum bieten – in der Fauna wie Flora. So nutzen viele Farmer die Schattenbäume für den Anbau von Pfeffer, der bis zu zehn Meter die Bäume hinaufwächst. Für die Bauern bedeutet der Pfeffer ein willkommenes zusätzliches Einkommen.

Und noch etwas macht den Kaffeeanbau in Indien einzigartig: seine Vielfalt. Denn im Gegensatz zu anderen Kaffeeländern finden sich in Indien gleich die beiden wichtigsten Kaffeesorten – Canephora (umgangssprachlich »Robusta«) und Arabica.

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Auch für schwache Mägen: Kaffeebohnen aus der Monsunzeit

Zu den regionalen Faktoren gehören die Ernte sowie die Aufbereitung. Während in vielen anderen Ländern die Kaffeekirschen maschinell geerntet werden, geschieht dies hier von Hand. Die Ernte ist also äußerst arbeitsintensiv, und die Erträge sind niedriger als in stärker industrialisierten Anbauländern. Allerdings steigt damit auch die Qualität, denn nur die reifen Kirschen schaffen es in den Korb.

Liegen die Kirschen bereit, wird auf jede erdenkliche Art aufbereitet. Hier sind Techniken der nassen, halbtrockenen und trockenen Aufbereitung sowie die nur in Indien zwischen Juni und September angewendete Monsunaufbereitung verbreitet. Und die hat es in sich! Denn der Name ist Programm: Die Kaffeekirschen werden den extremen Monsunwetterbedingungen ausgesetzt. Nachdem sie verlesen und getrocknet wurden, quellen sie durch das feuchtheiße Klima stark auf. Danach erfolgt das mehrere Wochen andauernde Trocknen in Jutesäcken durch die Monsunwinde. Die Bohnen verlieren in dieser Zeit stark an Feuchtigkeit und folglich an Gewicht. Durch diese Art der Aufbereitung ändert sich die Kaffeebohne nicht nur in der Farbe – meist zu einem hellen Strohbraun –, sondern auch im Geschmack. Der Kaffee schmeckt kräftig und ausgewogen und hat wenig Säure. Ein Fest für alle, die empfindlich auf Säure reagieren.

Damit indischer Kaffee nachhaltig spannend bleibt

Und genau so ein gewaschener, monsunierter Arabica-Kaffee findet sich neben Canephora-Kaffee in unseren Blends wieder. Während Arabica-Pflanzen aufgrund des Klimas in den höher gelegenen Gebieten und auf größeren Plantagen angebaut werden, stammen Canephora-Pflanzen von Kleinbauern in tiefer liegenden Gegenden mit wärmerem Klima. Doch egal, um welche Sorte es sich handelt, in beiden Fällen ist der Kaffee UTZ-zertifiziert.

UTZ ist ein Siegel und steht für nachhaltigen Kaffeeanbau. Bei den größeren Produzenten stellt die Zertifizierung ein professionelles Plantagenmanagement sowie gute Arbeitsbedingungen sicher. Auch die Einhaltung ökologischer Standards wird überprüft. Die Familien, die in den Unterkünften auf der Plantage wohnen, haben Zugang zu sauberem Trinkwasser, Strom und sanitären Einrichtungen. Die Kleinbauern erhalten im Rahmen der UTZ-Zertifizierung Schulungen, die ihnen helfen, ihre Anbaupraxis zu verbessern.

Das macht unseren Kaffee aus Indien nicht nur zu einem extrem vielfältigen und spannenden, sondern auch zu einem nachhaltigen Kaffee.

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